IPv6 gone wild

Lutz Donnerhacke lutz at iks-jena.de
Fre Jul 21 09:45:18 CEST 2006


* Mario Lorenz wrote:
> Lutz, eventuell drück ich ja meine Frage falsch aus. Ich weiss, das man
> den Tunnel fragmentieren lassen kann. Ich weiss, das MTU nicht
> zwangsweise zu den drunter liegenden schichten korrellieren muss, wenn
> man das geeignet konfiguriert.

Ok.

> Deine Lösungen sind machbar, aber in einem größeren Internet (und das
> dürfte der Weg von einem T-DSL bis zum thur/iks wohl noch sein) nicht
> ungefährlich, weil einzelne Fragmente unterschiedliche Wege nehmen
> könnten und sich so gegenseitig überholen usw. (was bei ATM IIRC nicht
> passieren kann, eine VC wird entweder als PVC oder SVC geschaltet und
> ändert dann den Weg nicht).

Praktisch gesehen sind die Pfadänderungen im Internet, die zu Fragment-
Reorder führen, selten. Die gleichen Gründe führen übrigens bei ATM auch
Pfadänderungen und Reorder.

> Aber sie beantworten meine Frage nicht.

Was ist denn Deine Frage?

> Ich wollte wissen, ob es mittlerweile einen Weg gibt - als Provider, der
> Du ja bist - über T-DSL eine MTU von 1500 anzubieten, ohne dabei irgendwo
> auf IP-Ebene zu fragmentieren.

Selbstverständlich geht das. Wir haben so eine Infrastruktur für die jetz!
schon vor Jahren aufgebaut.

> Die Frage: Wer ist das andere Ende, und kann mans beeinflussen?

Man kann es beeinflussen, weil es unterschiedliche Übergabeschnittstellen
gibt. Man kann beispielsweise eine VLan over Ethernet (Alternative Carrier)
oder einen Anschluß ans ATM (T-Com) bekommen. MTU ist bei beiden Verfahren
1500 Byte.

> Mein letzter Stand war da, das man auch als Provider maximal die
> PPPoE-Session mit L2TP durchgereicht bekommt, womit das Setzen der MTU
> auf Providerseite schwierig wird.

PPPoE kann man auch bekommen. Man kann aber auch L2TP bekommen. Oder eben
eine "echte" Leitungszuführung per VLAN/ATM.

>> Nein, das ist die momentan billigste Endkundentechnik. Sie ist weder
>> technisch sinnvoll noch einfach. ATM Auskoppler aus Glas ist viel
>> einfacher jedoch dramatisch teurer für den Endkunden.
>
> a) Ursache vs. Wirkung
> b) Technik vs. Politik.

Nein. Es ist ein Vergleich von Stückzahlen.

> Meinst Du mit Auskoppeln wirklich das auskoppeln aus einer
> (vorbeiführenden) Leitung ? Wo Du eventuell erst STMx rausmuxen musst, um
> an die Zellen überhaupt zu kommen, oder meinst Du ein Terminieren einer
> ATM-Leitung ? Beides dürfte vom Aufwand und den Kosten signifikant über
> dem DSL liegen.

Beides ist "saubillig" wenn es im Mio. Stück verkauft würde. Wird es aber
nicht. Also ist es teuer.

> Wenn Du terminieren meinst, dann würd ich eher mal mit Ethernet
> vergleichen wollen. Ein switched Ethernet zum Amt, mit einem VLAN pro
> Teilnehmer. Das ganze künstlich ausgebremst, um auf DSL-Geschwindigkeit
> zu kommen. Der Kunde kann ja sogar noch PPPoE drüber kriegen...

Das Geschäftsmodell der alternativen Carrier sollte man nicht so laut
rausposaunen.