PLUTOS: Eigenes Geld machen ;-P
Enrico Weigelt
weigelt at metux.de
Sa Nov 22 20:51:20 CET 2008
* Niels Dettenbach <linux at eichsfeld.net> schrieb:
Hi,
> Ja, ich meinte damit auch das gesamte Sicherheits- und
> Transaktionskonzept.
okay, transaktionssicher (im Sinne von DB-Transaktionen)
sollte Plutos auch sein ;-). Allerdings gibts noch keine
Signaturen, udgl. (ledeglich die Aktionen werden einzeln
protokolliert). Der Hintergrund ist, daß erstmal recht
fix etwas "benutzbares" und möglichst einfach via Web
zu bedienendes stehen sollte.
Wenn jetzt sämtliche Aktionen noch via Signaturen gesichert
sein sollten, dann braucht es einen ganz anderen Workflow,
der sich dann nicht mehr über ein klassisches Web-Portal
abbilden läßt (bräuchte spezielle clients).
> > Wenn ich das richtig verstanden hab, ist das eine direkt goldbasierte
> > Währung, ähnlich dem Liberty-Dollar.
> Ja - es ist eine e-gold Währung. Leider sind heute die Gebühren der
> meisten Gold-Clearer die Pecunix akzeptieren recht hoch geworden,
> was für mich die Nutzung stark einschränkt (schade). Vor nicht allzu
> langer Zeit konnte man pecunix auch direkt in Gold (Metall)
> tauschen - das macht mittlerweile afaik keiner mehr.
Hmm, das ist nicht gut :(
Hast Du schonmal den Liberty-Dollar ausprobiert ?
> > Das PLUTOS-System sitzt eine Ebene Höher: nicht eine Währung,
> > sondern ein Meta-System, in dem jeder eigene Währung (zB. auch
> > auf Leistungsversprechen, Unternehmensanteilen, usw) emittieren kann.
>
> Das habe ich schon verstanden ;)
> Allerdings sehe ich bisher noch eine ganze Menge Fragen - ev. auch
> "Hürden" - die das Konzept birgt. Z.B. ist wohl DER wichtigste Baustein
> für das Funktionieren einer Währung das Vertrauen der Marktteilnehmer
> in diese. Wie das hier gegeben ist, verstehe ich noch nicht.
Das ist nicht der Job von Plutos selbst, sondern soll außerhalb
passieren. Innerhalb kleiner sozialer Netze sollte das erstmal auf
persönlichen Beziehungen funktionieren - für größere Strukturen
muß man wohl erstmal einige juristische Strukturen schaffen.
Eine Möglichkeit wäre zB. eine Organisation (eV ? eG ?), die
sich selbst einer entsprechenden öffentlichen Kontrolle unterwirft
(zB. klare Workflows, regelmäßige, per Web einsehbare Rechenschafts-
Berichte, etc) und dann aufgrund einer kar definierten Policy Währungen
emittiert. Sie könnte zB. irgentwelche Assets erwerben bzw. in Verwahrung
nehmen und darauf Wertverschreibungen emittieren.
> Warum gibt es bisher keine freie Software für den Betrieb einer
> Börse bzw. Exchange? Warum gibt es noch keine Open Source Lösung
> um selbst eine (freie) Bank betreiben zu können?
Genau das wird ja im PLUTOS-Projekt entwickelt ;-)
Im Moment ist erstmal der Stand, daß es ein Depot-System gibt, in dem
man Bonds emittieren und auf Konten halten/überweisen kann. (sozusagen
eine minimalistische Banking-Anwendung) - im nächsten Schritt kommt
dann eine Börse, in der man jeden Bond gegen jeden anderen handeln kann.
> Ich wäre gern bereit mich einem solchen Projekt anzuschließen und mit
> aktiv zu verfolgen - dennoch braucht sowas weitere gute Leute und Fachleute
> weltweit sowie gute Öffentlichkeitsarbeit.
:)
Ich werd die Tage mal eine Maillist einrichten ...
> > Wir könnten ja hier in der Liste mal ein wenig experimentieren:
> > Jeder emittiert eine auf sich selbst lautende Arbeitszeitwährung,
> > und wenn einer einem anderen bei etwas hilft, wird der Zeitaufwand
> > damit bezahlt ... laßt uns mal damit spielen :)
>
> Da sehe ich bisher noch große Akzeptanzhürden. Was sollte jemanden
> dazu bewegen, seine Güter / Leistungen hier zu handeln bzw. abzuwickeln?
Just for fun ?
Natürlich erstmal in kleinem Rahmen, wo man sich vielleicht so auch
so mal (evtl. gegen 'nen Kasten Bier ;-)) gegenseitig helfen würde.
Wenn das funktioniert, dann wächst auch das Vertrauen und damit die
Akzeptanz. Dann werden auch mehr Leute dazu kommen.
Die OSS-Bewegung hatte ähnliche Anfangshürden: warum sollte man seine
Arbeit einfach so kostenlos - sogar in den Quellen - herausgeben und auch
andere (Konkurrenten ?) von seinem Know-How lernen lassen ?
Es gibt da zahlreiche Gründe, jeder hat seine eigenen, und die Community
ist stetig am Wachsen, sodaß Opensource heute ein integraler Bestandteil
der Branche ist und sich sogar nach und nach in anderen Branchen etabliert.
> Aus meiner Sicht fehlt aber noch der treibende "Knackpunkt". Die Zeit ist
> reif für neue - aber auch durch und durch gute - Lösungen, die zeitnah
> helfen können. Meiner Meinung nach fehlt bisher immer noch ein gutes
> Trust-Konzept, wie es z.B. PGP erfolgreich gemacht hat.
Okay, was genau stellst Du dir darunter vor ? Was soll hier von wem
signiert werden ?
> > Btw: vielleicht können wir ja unsere Arbeiszeit in das Projekt einbringen
> > und alss Währung generieren - d.h. Das Prohjekt selbst würde selbst wiederum
> > eine Art "Meta-"Währung abbilden?
So hatte ich mir das auch gedacht. Das Plutos-coreteam emittiert selbst eine
Währung, die dann die investierte Arbeitszeit der Contributors abbildet:
Mit jeder geleisteten Arbeit gibts eine Neuemission zu Gunsten des jeweiligen
Contributors. Das wäre dann schon fast das Modell der Zeit-AG.
> Btw: Funktioniert etwas mit Deinen Headers hier nicht. Ich kann vm Nokia
> Handy aus nicht direkt antworten, da beide Anteortadressen (Liste und Deine)
> kommagetrennt im selben Adressfeld erscheinen. Ev. hast Du im Reply Header
> zwei Mailadressen, was net Standard ist?
Hmm, wüßt jetzt nicht, wie das (von meiner Seite) zustande kommt.
Vielleicht macht das der Listserver ?
cu
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