IPv6 gone wild

Lutz Donnerhacke lutz at iks-jena.de
Mon Jul 24 09:21:49 CEST 2006


* Mario Lorenz wrote:
> Am 21. Jul 2006, um 07:45:18 schrieb Lutz Donnerhacke:
>> Praktisch gesehen sind die Pfadänderungen im Internet, die zu Fragment-
>> Reorder führen, selten. Die gleichen Gründe führen übrigens bei ATM auch
>> Pfadänderungen und Reorder.
>
> Als größerer ISP mag das stimmen.

Im Internet stimmt es.

> Wenn man nur mit n*T1 oder E1 für kleine n angebunden ist, sieht das
> etwas anders aus, wenn man das Load-Balancing per packet macht.

Das ist kein Internet, das ist krank. Normalerweise übernimmt man Bandbreite
zu x Mbps auf einem Interface plus ein Backup.

> OK, ich fasse nochmal zusammen: Wenn ich als Inhaber eines ganz normalen
> Standard-T-DSL-Anschlusses das billig-DSL-Modem der Telekom durch z.B.
> eine Cisco ersetzen würde, damit ich auf meiner Seite die MTU des
> Interfaces konfigurieren kann, könntest Du mir, als Provider, basieren
> auf den derzeit von der Telekom angebotenen Vorprodukten ein
> Login+Passwort geben, wo, wenn ich das verwendete, die MTU > 1494 wäre,

Ja.

> ohne das das nochmal irgendwo dazwischen auf IP-Ebene fragmentiert würde ?

Deine Frage verstehe ich nicht. Was interessiert Dich wo wer fragmentiert?
Es ist doch voll transparent.

> (wenn Du von der Telekom die ATM-VC zu Dir rüberkriegst, geht das
> selbstverständlich -- aber ist das Produkt dann immer noch der Standard
> billig Endkunden TDSL ?)

Keine Ahnung, wir bieten kein DSL über Vorprodukte der T-Com an.

> E1 wird vielerorts auch als zweidraht *DSL übergeben.

Neuerdings. Die meisten Leitungen, die wir haben sind nach wie vor
klassische Vierdrahtausführung.

> Stell Dir einfach vor, die E1 wäre als der große Bruder vom ISDN zu einem
> DSL-ähnlichen Preis in den Markt gepusht worden. Dann wäre die E1-Technik
> mittlerweile hinreichend billig.

Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär. ... Der DSL Markt ist kaputt. So grob
kaputt, daß man nur hoffen kann, daß irgendwann mal die Preise wieder in
vernünftige Größenordnungen (ala einige hundert Euro pro Mbps innerorts)
zurückkehren.

> Aber man könnte bei den geschäftskunden nicht mehr Premium bekommen. ->
> Politik.

Deine Begriffswelt ist kaputt. Es ist nicht "Premium" sondern gerade mal
kostendeckend. Die DSL Preise sind sowas von quersubventioniert, es ist
reine Marktbereinigung.

Worum es aber mir wirklich ging ist die Marktgröße: Dort bestimmt der
nordamerikanische Markt, welche CPE-Produkte billig werden. Europa kann die
Infrastruktur an die amerikanische Infrastruktur anpassen (Überbau mit
Kupfer) oder teuer einkaufen.

> Und ich leb nicht inner Großstadt, hier gibts eh keine an Privatkunden
> interessierten alternativen Carrier...

Eine Frage der Eigeninitiative. ...