Linux-Installation
Christoph 'Mehdorn' Weber
ich-rebew at gmx.net
Fre Feb 27 16:43:02 CET 2004
Hallo!
Olaf Gensen wrote:
> Als aller erstes: Ich kann Linux nicht ordnungsgemäß herunterfahren. Wenn
> ich mich als User abmelden möchte und dann im nächsten/übernächsten Fenster
> den PC runterfahren möchte, fragt mich Linux nach dem Root-Passwort- in der
> Zeile des Root-Passwortes nimmt Linux aber überhaupt keine Eingabe an-
Bist du sicher? Es ist gut möglich, daß nichts angezeigt wird, wenn du
das Paßwort eingibst. Falls du das richtige Paßwort eingibst und
bestätigst, geht es möglicherweise doch weiter.
> Also muss ich dem PC hart ausschalten- was ja auch nicht so toll sein soll.
Nun, eine Lösung wurde ja bereits beschrieben, ich hätte noch eine
Weitere: Schau mal als root in deine /etc/inittab hinein, und suche nach
einer Zeile, die in etwa aussieht wie diese:
ca:12345:ctrlaltdel:/sbin/shutdown -t4 -a -h now
Sie könnte durchaus etwas abweichen. Wenn du sie auf diese Zeile
änderst, die inittab speicherst und als root "telinit q" ausführst, dann
kannst du danach den Rechner mit "Strg-Alt-Entf" herunterfahren. Das
solltest du aber erst tun, nachdem du dich ausgeloggt hast, da noch
offene Programme dabei geschlossen werden, und man nicht unbedingt die
Zeit hat, Änderungen noch zu speichern.
> Wenn ich ihn wieder hochfahre, fragt er übrigens nicht nach dem Linux-user
> und Passwort, sondern nimmt den letzten-
Das ist ziemlich merkwürdig. Entweder hat Suse da komische Dinge
eingebaut, oder die ComputerB**d.
> liegt vielleicht an der ARt des Abwürgens?
Eigentlich nicht. Wenn du gesagt hättest, er macht jetzt laufend einen
fsck, ok. Aber automatisches Einloggen sollte es nicht bewirken.
> ABer wieso kann ich beim Abmelden kein Passwort eingeben?
Da kann ich dir leider auch nicht helfen.
Übrigens: Noch eine Variante, den Rechner herunterzufahren, wäre es,
wenn du "Strg-Alt-F1" drückst, um an die erste Text-Konsole zu kommen,
dich dort einloggst und dann "halt" tippst. Eventuell darf das aber auch
nur root - abhängig von der Konfiguration.
> Linux hat zwar den FrizBlueTooth USB Stick erkannt, aber die Installation
> klappt nicht, auch bei Nachträglichem Versuch, ihn zu konfigurieren. Linux
> möchte eine Reihe von Paketen installiert haben:
> bluez-bluefw
> bluez-libs
> bluez-pan
> bluez-sdp
> bluez-utils
> capi4linux
> i4l-base
> i4l-isdnlog
> Aber endweder sind die nicht auf der Computer-Bild-SuSeLinux 9 -CD drauf,
> oder ich stelle mich zu doof an- bzw. wo bekomme ich die her?
Da du ja eine Internet-Anbindung zu haben scheinst, sollte es kein
Problem sein, die Pakete vom Suse-FTP-Server zu laden. Suse hatte ich
aber ewig nicht mehr in der Hand. Vermutlich kannst du irgendwo beim
Paketmanager einstellen, wo er die Pakete hernehmen soll. Übrigens
kannst du dann auch gleich ein Sicherheits-Update machen, wenn du schon
dabei bist. In letzter Zeit hatten ein paar populäre Programme ein paar
Bugs, und die könntest du dann gleich noch beheben.
> gibt es nach dieser Geschichte noch irgendeine Chance, mein WIndows-System
> von der alten Festplatte noch mal zum Leben zu erwecken?
Kommt darauf an. Wie war die Platte den vorher partitioniert? Wenn du
Glück hattest, begann sie mit einer großen, ziemlich leeren
Datenpartition, und weit hinten lag eine kleine Systempartition mit
Windows. Und Linux hast du vorwiegend in die vorderen Bereiche
installiert. In diesem Fall hättest du etwa die Möglichkeit, das
Programm "gpart" auf der Platte laufen zu lassen, um alte Partitionen zu
suchen. Eventuell gelingt es dir, große Teile deiner Windows-Partition
wiederzufinden. Mit etwas Glück läuft es dann sogar noch.
> Ich habe dann irgendwann die alte Festplatte wieder eingebaut- Linux
> hat sie dann auch erkannt und wollte sie partitionieren- das habe ich
> aber erst mal abgebrochen, da da ja mein Windows-System drauf ist
> /war.
Wie gesagt, versuche es mal mit gpart. Falls da noch etwa zu retten
ist, findet es vermutlich die Informationen. Ansonsten solltest du die
Platte mit dem Linux-Fdisk komplett räumen, d. h. alle Partitionen
löschen[0], und anschließend die Linux-Platte erst einmal wieder
ausbauen und Windows auf die alte Platte installieren.
> (der Traum wäre, wie ursprünglich ja geplant, nach dem Booten zwischen
> Linux (jetzt auf der neuen Festplatte) und WIndows (auf der alten
> Festplatte, allerdingst ist dort ja auch irgendwie (s.o.) Linux
> installiert
Irgendwie fehlt ein Stück von dem Satz. Vermutlich willst du sagen,
daß du Linux auf eine Platte haben willst, Windows auf die andere, und
beim Start kannst du auswählen, welches System du starten magst.
Nun, wenn Windows wieder installiert ist, läßt du die Windows-Platte
als erste Platte drin, und steckst die Linux-Platte als weitere Platte
hinein, vermutlich entweder als Primary Slave (hdb) oder Secondary
Master (hdc).
Je nachdem, wo du sie hingebaut hast, solltest du danach mit einem
Rettungs-System (früher wurde bei Suse immer eine Rettungs-Diskette
erstellt) starten, deine Linux-Partition mounten und in der Datei
"/etc/fstab" jegliches "hda" durch "hdb" bzw. "hdc" ersetzen.
Anschließend mußt du noch in der "/etc/lilo.conf" bei den
Image-Sektionen "hda" entsprechend ersetzen. Wenn du danach noch Lilo
aufrufst, sollte das System dann wieder normal booten. Deine Lilo.conf
könnte dann etwa so aussehen:
#v+
boot=/dev/hda
root=/dev/hdc1
install=text
map=/boot/map
prompt
#delay=50
timeout=100
vga=normal
default=Linux
image=/boot/vmlinuz
label=Linux
read-only
image=/boot/vmlinuz.old
label=Linuxold
read-only
optional
other = /dev/hda1
label = DOS
table = /dev/hda
#v-
Danach sollte es eigentlich passen. Übrigens kannst du die
Modifikationen auch vor dem Umbau tätigen, abgesehen vom Lilo-Aufruf.
Beachte dabei aber, daß das Linux-System trotzdem nicht mehr richtig
booten wird, bis du Lilo aufgerufen hast.
Alternativ könntest du dir "grub" als Boot-Manager ansehen.
Christoph
[0] Die älteren DOS-Fdisk-Varianten hatten teilweise Probleme, wenn es
darum ging, Linux-Partitionen zu löschen.
--
Du hast deine Rechner im Kleiderschrank? Auch eine
Möglichkeit, morgens warme Unterhosen zu haben.
Aber IKEA baut nicht im 19"-Format, oder?
(Jochen Lillich)