Thüringen - Millionenfür

Lutz Donnerhacke lutz at iks-jena.de
Mit Okt 10 09:29:50 CEST 2001


* Lars Herrmann wrote:
>Fazit: Ich muss zugeben, ich bin etwas erstaunt. Ich hätte nicht erwartet,
>dass ich in einer LUG eine Pro-OS-Diskussion für den Profi-Bereich führen
>muss. Ist Linux/BSD für Dich ein Spielzeugsystem, wie S. Ballmer ja auch
>meint?

Linux/BSD setzen wir selbst aktiv ein, der Vorwurf greift also nicht.
Allerdings bin zumindest ich über die anfängliche Freude hinweg und sehe
auch die Probleme mit Unices. Merke: Für jedes Problem gibt es immer eine
angemessene Lösung, die nicht jedem gefällt.

Deine gesamten Argumente pro Linux sind für die Verwaltung wesentlich
kostengünstiger und wesentlich leichter handhabbar durch Citrix Winframe
lösbar.

Andererseits habe ich genug Fehlerteufel in Verwaltungen des Freistaats
gemacht, um zu wissen, daß Linux gar nicht interessant ist. Wie möchtest Du
denn eine AS/400 Umgebung migrieren, die schon jetzt von drei Hanseln
zentral gemanaged (und supportet!) wird und extrem stabil funktioniert?

>notwendigerweise auch Hardware) nicht aus technischen Gründen, sondern
>wegen des drohenden Verlusts von Update-Konditionen. Das hat sich zwar
>mittlerweile etwas entschärft (s. Vertrag Bund<->MS), ändert aber nichts
>am Grundproblem, das dasselbe Thema in 2,3 Jahren wieder auf der
>Tagesordnung steht.

Logisch. Das gleiche Problem tritt bei IBM Lizenzen auf. Ebenso wie bei SuSE
Lizenzen und bei Wartungsverträgen aller Art. Rein verwaltungsmäßig ist da
nicht viel zu wollen, denn die Open License von MS gestattet es der
Verwaltung für eine definierte Zeit beliebige MS Software in beliebigen
Zuständen auf beliebigen Systemen einzusetzen, ohne sich weitere Gedanken
machen zu müssen. Sozusagen eine Pauschalabsolution für Raubkopien. Das ist
verwaltungsmäßig ideal.

>Es soll keiner zu irgendetwas gezwungen werden; ich ging davon aus, dass
>jeder, der mal über den MS-PC-Tellerrand geschaut hat, hier einen Bedarf
>an Veränderung sieht.

Ich habe inzwischen auch über den Linux Tellerrand geschaut.

>Es ist natürlich nicht alles eitel Sonnenschein, wie man sich das so
>wünschen würde mit OS-Software, aber man kann doch etliche
>Anwendungsbereiche vollständig besser und vor allem kostengünstiger
>erschlagen. Man muss eben irgendwo beginnen.

Sicher, aber nicht mit einer derartigen Keule, die die verwaltungstechnischen
Randbedingungen völlig außer Acht läßt.


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